Kartoffel, Tomate und Aubergine – was haben sie gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Doch sie gehören alle zur Familie der Nachtschattengewächse. In diesem Blog gehen wir darauf ein, welche Gemüsesorten Nachtschatten sind, warum sie zu dieser Familie gehören und welche Vorteile sie bieten.
HINTERGRUND
Die Nachtschattengewächse (Solanaceae) sind eine Familie von mehr als 2300 verschiedenen Pflanzenarten, von denen die meisten Sträucher sind. Ein kleinerer Teil der Familie besteht aus Kräutern oder kleinen Bäumen.
NAME
Der Name „Nachtschatten“ könnte vom Wort „Schatten“ abgeleitet sein, das seinen Ursprung im Wort „Dunkelheit“ hat. Die Familie verdankt ihren Namen einer bestimmten Pflanze, dem Schwarzen Nachtschatten. Es ist denkbar, dass der erste Teil des Namens auf die dunkle Farbe der Beeren verweist, die an die Dunkelheit der Nacht erinnern.
DIE BEKANNTESTEN MITGLIEDER DER NACHTSCHATTENFAMILIE
Kartoffel
Die Kartoffel ist wahrscheinlich das wichtigste und bekannteste Mitglied der Nachtschattenfamilie. Die Pflanze bildet unterirdische essbare Knollen, während über der Erde eine kleine Laubpflanze wächst. Die Kartoffel speichert eine Energiereserve in Form von Stärke in ihren Knollen. Es wird allgemein nicht empfohlen, rohe Kartoffeln zu essen, da sie Solanin enthalten, eine schädliche Substanz, die beim Kochen abgebaut wird.
In den Niederlanden wird die gekochte Knolle seit Jahrhunderten verzehrt; sie kam im 16. Jahrhundert aus Amerika nach Europa. Während der industriellen Revolution bestand ein Großteil der Ernährung der Arbeiter aus Kartoffeln, da sie günstig und nahrhaft sind. Die Kartoffel enthält Ballaststoffe und viele Kohlenhydrate, aber gleichzeitig sehr wenig Zucker. Sie ist fast fettfrei und reich an Vitamin C, B6 und Kalium.
Bemerkenswert ist, dass die Süßkartoffel nicht zur „normalen“ Kartoffel gehört, sondern zur Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Sie enthält Inulin, im Gegensatz zur normalen Kartoffel, die Stärke enthält. Inulin eignet sich besser für Diabetiker, da es langsamer verdaut wird als Stärke. Probiere auch mal Süßkartoffelsuppe.
Tomate
Die Tomate ist ebenfalls ein bekanntes Mitglied. Tomatenpflanzen wachsen als Strauch über der Erde, an dem die Tomaten wie Beeren wachsen. Die Tomate ist aus der italienischen Küche nicht mehr wegzudenken, stammt aber ursprünglich nicht aus Europa, sondern aus Südamerika, vor allem aus der Andenregion.
Die Tomate ist bekannt für das Vorhandensein von Lycopin, dem natürlichen Farbstoff, der der Tomate ihre rote Farbe verleiht. Dieser Antioxidant hat in der Wissenschaft viel Aufmerksamkeit erhalten, da es überzeugende Beweise dafür gibt, dass er zur Vorbeugung chronischer Krankheiten beitragen kann. Lesen Sie mehr über die Vorteile von Tomaten in „Vorteile der Tomatensuppe“.
Tabak
Sogar Tabak gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Tabakpflanze, die in Amerika beheimatet ist, wurde über Jahrhunderte hinweg von indigenen Völkern für rituelle und medizinische Zwecke angebaut und genutzt. Der Hauptbestandteil von Zigaretten und Zigarren ist aufgrund seiner schädlichen Auswirkungen auf den Körper umstritten. Die Tabakblätter werden wegen des enthaltenen Nikotins verwendet, einer süchtig machenden und stimulierenden Substanz, die mit verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Krebs und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht wird.
Andere Mitglieder
Andere bekannte (essbare) Mitglieder der Familie sind:
- Aubergine
- Paprika
- Cayennepfeffer
- Gojibeeren
MERKMALE
Nun, da Sie einige prominente Mitglieder der Familie kennen, haben Sie eine Vorstellung, aber wie erkennt man ein weiteres Familienmitglied? Es gibt einige Merkmale, an denen man ein Mitglied der Nachtschattenfamilie erkennen kann. Zum einen die Fruchtform – bei Nachtschattengewächsen handelt es sich häufig um Beeren, wie bei der Tomate große Beeren, und selbst bei der Kartoffelpflanze findet man oberirdisch kleine Beeren.
Zudem erkennt man Nachtschattengewächse oft an ihren Blüten. Diese haben häufig fünf Blütenblätter, die ungefähr gleich groß sind und eine sternförmige Struktur bilden. Die Blüten können weiß, gelb, lila oder blau sein.
Im folgenden Bild sehen Sie sowohl die Beeren als auch die typische Blütenform eines Nachtschattens.
Phytophthora
Der Albtraum jedes Kartoffelbauern: Phytophthora ist eine Pflanzenkrankheit, die besonders für den Befall von Kartoffeln bekannt ist und auch als „Kartoffelfäule“ bezeichnet wird. Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Phytophthora „Pflanzenzerstörer“. Es handelt sich um eine Gattung von pilzartigen Oomyceten, deren Symptome unter anderem Blattverfärbungen, Welken, Wurzelfäule und letztlich den Tod der Pflanze umfassen. Eine schlechte Nachricht also. Nachtschattengewächse sind bekannt für ihre Empfindlichkeit gegenüber Phytophthora.
WOFÜR SIND NACHTSCHATTEN GUT?
Nicht alle Gemüse und Pflanzen dieser Familie sind per se gut. Tatsächlich ist ein Großteil sogar schädlich. Alle Gemüse, die man sicher essen kann – ob roh oder gekocht – haben jedoch ihre eigenen gesundheitlichen Vorteile. Vitamine und Mineralstoffe, die man in einigen Mitgliedern finden kann, sind Vitamin C, B6, Kalium und viele mehr. All diese Gemüse (und Gewürze) können zu einer gesunden Ernährung beitragen, in der man genügend variiert und täglich seine Portion Obst und Gemüse zu sich nimmt.